In den deutschen Kinos wurden von Januar bis Juni 2023 45,2 Mio. Tickets verkauft und 455 Mio. Euro Umsatz erzielt. Nach Angaben der Filmförderanstalt (FFA) wurden bis zum 30. Juni mit 45,2 Mio. Tickets 36,2 Prozent mehr verkauft als im Vergleichszeitraum des Vorjahrs; der Verlust im Vergleich zum letzten vorpandemischen Halbjahr 2019 beträgt noch 15,7 Prozent. Wegen gestiegener Eintrittspreise – auch durch viele überlange und 3D-Filme – liegt der Kinoumsatz mit 455 Mio. Euro nur noch um 1,4 Prozent hinter dem 2019er Halbjahresergebnis und 48,9 Prozent über dem des ersten Halbjahrs 2022.
Unter den Top-Ten-Filmen des ersten Halbjahres finden sich vier deutsche (Ko-)Produktionen, jede von ihnen mit über einer Mio. Besuchen. Der deutsche Marktanteil lag bei 26 Prozent. Der Kinobestand blieb weitestgehend konstant. „Das Kino ist zurück“, erklärt FFA-Vorstand Peter Dinges zu den Ergebnissen der FFA-Kinobilanz für das erste Halbjahr 2023. „In diesen Zahlen sind die sensationellen Ergebnisse von ‚Barbie‘, ‚Oppenheimer‘ und auch ‚Rehragout-Rendezvous‘, für die seit dem Beginn des zweiten Halbjahrs weit mehr als acht Mio. Tickets verkauft wurden, noch gar nicht enthalten“, ergänzt Peter Dinges. „Die Hoffnung, in diesem Jahr zu den Ergebnissen vor der Pandemie aufzuschließen, erscheint mir nicht als übertrieben optimistisch.“
Die meistgesehenen Filme im ersten Halbjahr 2023 waren „Avatar: The Way of Water“ mit 5,7 Mio. und „Der Super Mario Bros. Film“ mit 5,0 Mio. verkauften Tickets. In den Top 10 sind mit der internationalen Koproduktion „John Wick: Kapitel 4“ (1,7 Mio. Tickets) „Die drei ??? – Erbe des Drachen“ (1,6 Mio.), „Manta Manta – Zwoter Teil“ (1,1 Mio.) und „Sonne und Beton“ (1,1 Mio.) auch vier deutsche Produktionen bzw. Koproduktionen. Für deutsche Filme wurden insgesamt 11,3 Mio. Tickets verkauft, der deutsche Marktanteil betrug 26,0 Prozent. „Einen ähnlich starken Marktanteil hatten wir – außer im Pandemie-Ausnahmehalbjahr 2020 – zuletzt 2016“, so Peter Dinges. „Deutsche Filme hatten im ersten Halbjahr 2023 einen starken Auftritt, darüber freuen wir uns natürlich besonders, ebenso darüber, dass acht der zehn erfolgreichsten deutschen Filme mit einer FFA-Produktionsförderung entstanden sind.“
Die Kennzahlen zum Kinobestand am Ende des ersten Halbjahres 2023 sind im Vergleich zum Ende des vorpandemischen Jahres 2019 weitestgehend konstant, Veränderungen bewegen sich im niedrigsten Prozentbereich. Eine etwas größere Abweichung gab es nur bei der Zahl der Sitzplätze: Sie ist um 5,6 Prozent auf 753.753 gesunken – ein Minus von knapp 45.000.
„Mehr Komfort und größerer Abstand waren die Ziele der Umbauarbeiten während der Pandemie“, erläutert Peter Dinges. „Dies führte auch zu einer Reduzierung der Sitzplätze. Im Übrigen wiederhole ich mich gerne: Ein Kinosterben hat nicht stattgefunden, auch im ersten Halbjahr 2023 nicht.“